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Auszug: „Auch Du wirst einmal ein Engel sein-Ich treibe es lieber mit Teufelinnen….

Träume vom sterben…

Meine Lieblingsträume verabschieden sich langsam, aber doch. Sie weichen schweißtreibenden Träumen vom sterben und einem nicht immer schmerzfreien, sehr oft sogar sehr schrecklichen Tod, der auch schwer pervers sein muss. Besonders, wenn Menschen- und Tierevon ihm sehr lange gequält werden, bis er sich „gnädig“ zeigt und seine Sense schwingt. Hätte ich schon vor meiner Geburt geahnt was eines Tages auf mich zukommt, hätte ich aus lauter Angst vor dem, was mich erwartet, nie die kuschelige Gebärmutter meiner Mutter verlassen…

Sterben wird in Hollywood-Drehbüchern oft etwas anders dargestellt: Die zumeist sympathischen „Delinquenten“ sterben oft im Kreise einer lieben Familie und unter Freunden zu Hause im Bett. Es werden sehr zu Tränen rührende Ansprachen gehalten und der laut Drehbuch von jeglicher Demenz verschonte Sterbende darf nach seinen zu Herzen gehenden Schlussworten ganz friedlich- ohne nach Luft zu schnappen und ohne schmerzverzerrte Miene- die Augen schließen. Vorsichtshalber- dass der lebende Tote nicht versehentlich blinzelt, werden sie noch von einem der Trauernden sanft zugedrückt. Dann freut sich der Regisseur, der eben „Verstorbene“ und die ganze Film-Crew samt Statisten über die gelungene Szene, die dann im Kasten friedlich ruht bis sie geschnitten und mit Musik untermalt wird. Aber nicht in der Pathologie.

Eine nicht lustige, nie geprobte Amateur-Himmelfahrt ohne sich anschnallen zu müssen sollte eigentlich ein einmaliges „Erlebnis“ sein. Man muss nicht einmal kotzen dabei. Natürlich nur eine Vermutung. Mit der letzten in den Tod geretteten Hoffnung, in keinen Stau am Regenbogen oder im Tunnel zu geraten. Denn in dem Tunnel ist sicher nicht angeschrieben wie lang er ist und viele ehemalige Menschen litten an Klaustrophobie. Ich würde auch hoffen, gewisse Leute- wie die fiesen Arschlöcher, die einen zu Lebtag ordentlich verarscht, betrogen, belogen und vieles mehr an dir begangen haben, nicht wieder zu treffen. Also fast wie auf einer Veranstaltung oder bei einer Party.

Leider kann man eine gefällige und geplante Sterbestunde oder den Tag nicht reservieren lassen und für sich allein in Anspruch nehmen. Da fehlt, wie in vielen anderen Himmels-Gesetzen, eine Opposition da oben. Lästige Vordrängler, wie vor Supermarkt-Kassen, haben vielleicht noch schnell gebeichtet, eine letzte „Extra Vergine-Ölung“ erhalten und damit eine von wem auch immer gesegnete „Green Card“ für das Paradies nachgeworfen bekommen. Aber nur, wenn sie wenigstens noch ein letztes „Vaterunser“ stammeln konnten.

Ich bin halt in einem schon ziemlich weit fortgeschrittenen Alter, in dem man sich über ganz normale Alterserscheinungen wie Altersflecken, eine sich langsam verabschiedende Potenz, merklich in die Länge wachsende Hoden, Ohren und Nase, sprödere Knochen, eine zunehmende Vergesslichkeit und viele andere Erkrankungen so etwas wie tiefe, fast schluchtartige Sorgen macht.

Es gibt auch eine sehr große Zahl verschiedener Karzinome, die nicht nur alte Deppen wie mich, sondern auch Kinder und junge Menschen heimsuchen und an denen sehr viele oft frühzeitig und qualvoll sterben. Gläubige Menschen trösten sich damit, dass ein lieber Gott sie zu sich holen will, weil er sie besonders liebt. Das „Warum“ werden wir nie erfahren, aber ein ähnlicher Satz auf einer Parte tröstet scheinbar die Hinterbliebenen und angeblich Trauernden.

Nennen wir das schreckliche und besonders böse Kind beim volkstümlichen Namen, den jeder kennt: Krebs. Irgendwer aus diesem in der ganzen Welt gefürchteten „Clan der tödlichen Karzinome“ wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit eines Nachts oder tagsüber auch bei mir – hoffentlich mit der bei der ÖBB üblichen Verspätung- eine Haltestelle suchen und in meinen Organen „Kinder“, also Metastasen zeugen.

Vergessen wir Sterblichen nicht ein von chronischem Dauerstress belastetes Herz, dem eines Tages die Dauerbelastung zu viel wird und es seine anstrengende Arbeit ohne Ankündigung beenden will.

Ein meuchlerischer Herzinfarkt oder ein gewaltloses „Schlagerl“so nennt man in der Morbid-Hauptstadt Europas den gefürchteten Schlaganfall, der aus heiterem Himmel- er muss nicht bewölkt sein- plötzlich zuschlägt.

Mein Vater schwor früher bei Diskussionen bzw. eher seltenen Streitereien mit meiner Mutter oft „Der Schlag soll mich treffen, wenn das oder jenes nicht stimmt“. Als ungläubiger Esoteriker würde ich meinen, er muss sicher mal gelogen haben, weil ihn mit 59 Jahren ein tödliches Schlagerl traf. Seinen Bruder- meinen Peiniger- traf der Schlag im Gehirn bereits mit 39 Jahren.

NEU!: Leseprobe aus „Strizzi-Anekdoten-Es war einmal in Wien“

Eine etwas andere, „brunzwarme“ Leseprobe vom „etwas anderen“ Schriftsteller Freddy….

Neulich in der Badewanne

Bei der Frage, ob ich zum Whisky auch Wasser möchte, lautet meine Antwort, dass ich eher trinken und nicht baden will… Freddy Rabak

Neulich, als ich in die angenehm warme und aromatisch nach chemischen Blümchen duftende Badewanne mit weißen Schaumkronen stieg, fühlte ich mich pudelwohl. Obwohl eigentlich niemand weiß- ich glaube nicht einmal der Konstrukteur dieses Wortes hatte eine Ahnung davon- wann oder wo und bei was sich ein Pudel „pudelwohl“ fühlt. Heute wäre der Ausspruch „ich fühle mich Chihuahua-wohl“ dem Trend entsprechender.

Apropos Pudel. Ein Modehund, der aus der Mode gekommen ist. Der oft als „Schlecksi“ titulierte Vierbeiner gehörte einfach in jeden Haushalt einer halbwegs gut situierten Prostituierten, die etwas auf sich hielt. Was heute für viele Leute der böse und als aggressiv geltende Kampfhund ist, nämlich ein „Statussymbol“ von Klein- und Mittel- (-losen) Ganoven, war in den 70/80ern ein herziger, gut frisierter und geföhnter Zwergpudel. Besonders die in Aprikosenfarben gezüchteten wie meine süße Pudeldame „Gigi“ in den 70ern. Damals war auch das gleichnamige Musical ein Hit.

Während sich Gedanken über Pudel, Kampfhunde und Chihuahuas in meinem Gehirn zu einer Geschichte formten, saß ich schon in der warmen, weißen Pracht des Badewassers und begann, im angenehm warmen Wasser verspielt zu plätschern. Dann tauchte ich kurz unter und wieder auf, um gleich darauf wieder auf Tauchstation zu gehen. Ich lauschte wenig entzückt dem blubbernden Geräusch eines kleinen Furzes, der auf der Flucht ins Freie seinen Weg an die Oberfläche suchte. Auftauchend merkte ich, dass ein Unterwasser-Schas, vielleicht durch das Badewasser infiltriert, viel intensiver stinkt. Ich wollte mir gar nicht erst vorstellen, wie es wäre, wenn in einem vollbesetzten Pool alles Badenden auf einmal einen Furz ließen. Entstünde da eine übel riechende Methan-Wolke in Reinkultur? Werde mal im Internet googeln und einen inkontinenten, pardon, ich meinte kompetenten Furz-Experten konsultieren.

Zum Glück hat auch bestialischer Gestank ein kurzes Leben und ich schloss entspannt die Augen, um sie nach wenigen Minuten erschrocken aufzureißen:

Ich musste nun auch dringendst pinkeln! Zornig über mich selbst, das Brunzen nicht wie üblich schon vorher erledigt zu haben, überlegte ich, aus der Wanne zu steigen, um als eingeschworener „Sitzpinkler“ mein Geschäft in jener Muschel zu erledigen, die dafür auch geschaffen wurde.

Die andere, viel bequemere und einfachere Möglichkeit wäre, einfach und kompromisslos ins Badewasser zu schiffen, was ich schließlich auch tat. Dabei dachte ich an die vielen Schwimmbäder und Pools, in denen die Badenden oft im Minutentakt pinkeln. Natürlich nicht vom Beckenrand aus, das wäre ja „Pfui Teufel“, peinlich und strafbar!

Warum wohl werden in Schwimmbecken besonders gerne blaue Fliesen verlegt? Blau gaukelt besonders fröhlich badenden Urlaubern ein blaues Meer vor. Ohne Haie, Quallen und andere Unannehmlichkeiten.

Ähnliches suggeriert auch der Donauwalzer von Johann Strauss. Da wiegt man sich fröhlich im 3/4tel-Takt zu den Klängen über eine schöne, „blaue Donau“. Kein Takt über eine grün-braune Brühe. Blau stimmt einfach fröhlicher als eine gelbe Brunzlache. Urin ist wissenschaftlichen Studien und Erkenntnissen zufolge nicht einmal ungesund. Viele Anhänger natürlicher Medizin gurgeln sogar mit frischem Eigenurin- nur DiabetikerInnen finden ihn etwas zu süß…

Im Knast verwenden Häftlinge frische Brunze oft zur Desinfektion nach dem Tätowieren. Auch Weltkriegssoldaten an diversen Fronten benutzten dieses „Antibiotikum“ bei Verwundungen, denn Urin ist ein uraltes Heilmittel. Schon der alte Hippokrates (um 460 v. Chr.; † um 370 v. Chr.) empfahl Urin als Therapeutikum.

Jedenfalls scheint Urin gesünder und wohltuender als das wundertätige Wasser von Lourdes zu sein, das eine gewisse Maria angeblich zum Waschen und Trinken empfohlen hat. Aber das ist eine andere Geschichte, die noch folgt.

Entspannt, mit leerer Blase und entgastem Darm werde ich nun weiter in der Lauge aus chloriertem, mit Arsen, Ammoniak-Emissionen und Gülle bereicherten, schön bläulich schimmernden Wasser planschen und gleichzeitig meine Haut gründlich und gesund desinfizieren: Mit der von mir produzierten, hochwertigen Brunze.