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NEU!: Leseprobe aus „Strizzi-Anekdoten-Es war einmal in Wien“

Eine etwas andere, „brunzwarme“ Leseprobe vom „etwas anderen“ Schriftsteller Freddy….

Neulich in der Badewanne

Bei der Frage, ob ich zum Whisky auch Wasser möchte, lautet meine Antwort, dass ich eher trinken und nicht baden will… Freddy Rabak

Neulich, als ich in die angenehm warme und aromatisch nach chemischen Blümchen duftende Badewanne mit weißen Schaumkronen stieg, fühlte ich mich pudelwohl. Obwohl eigentlich niemand weiß- ich glaube nicht einmal der Konstrukteur dieses Wortes hatte eine Ahnung davon- wann oder wo und bei was sich ein Pudel „pudelwohl“ fühlt. Heute wäre der Ausspruch „ich fühle mich Chihuahua-wohl“ dem Trend entsprechender.

Apropos Pudel. Ein Modehund, der aus der Mode gekommen ist. Der oft als „Schlecksi“ titulierte Vierbeiner gehörte einfach in jeden Haushalt einer halbwegs gut situierten Prostituierten, die etwas auf sich hielt. Was heute für viele Leute der böse und als aggressiv geltende Kampfhund ist, nämlich ein „Statussymbol“ von Klein- und Mittel- (-losen) Ganoven, war in den 70/80ern ein herziger, gut frisierter und geföhnter Zwergpudel. Besonders die in Aprikosenfarben gezüchteten wie meine süße Pudeldame „Gigi“ in den 70ern. Damals war auch das gleichnamige Musical ein Hit.

Während sich Gedanken über Pudel, Kampfhunde und Chihuahuas in meinem Gehirn zu einer Geschichte formten, saß ich schon in der warmen, weißen Pracht des Badewassers und begann, im angenehm warmen Wasser verspielt zu plätschern. Dann tauchte ich kurz unter und wieder auf, um gleich darauf wieder auf Tauchstation zu gehen. Ich lauschte wenig entzückt dem blubbernden Geräusch eines kleinen Furzes, der auf der Flucht ins Freie seinen Weg an die Oberfläche suchte. Auftauchend merkte ich, dass ein Unterwasser-Schas, vielleicht durch das Badewasser infiltriert, viel intensiver stinkt. Ich wollte mir gar nicht erst vorstellen, wie es wäre, wenn in einem vollbesetzten Pool alles Badenden auf einmal einen Furz ließen. Entstünde da eine übel riechende Methan-Wolke in Reinkultur? Werde mal im Internet googeln und einen inkontinenten, pardon, ich meinte kompetenten Furz-Experten konsultieren.

Zum Glück hat auch bestialischer Gestank ein kurzes Leben und ich schloss entspannt die Augen, um sie nach wenigen Minuten erschrocken aufzureißen:

Ich musste nun auch dringendst pinkeln! Zornig über mich selbst, das Brunzen nicht wie üblich schon vorher erledigt zu haben, überlegte ich, aus der Wanne zu steigen, um als eingeschworener „Sitzpinkler“ mein Geschäft in jener Muschel zu erledigen, die dafür auch geschaffen wurde.

Die andere, viel bequemere und einfachere Möglichkeit wäre, einfach und kompromisslos ins Badewasser zu schiffen, was ich schließlich auch tat. Dabei dachte ich an die vielen Schwimmbäder und Pools, in denen die Badenden oft im Minutentakt pinkeln. Natürlich nicht vom Beckenrand aus, das wäre ja „Pfui Teufel“, peinlich und strafbar!

Warum wohl werden in Schwimmbecken besonders gerne blaue Fliesen verlegt? Blau gaukelt besonders fröhlich badenden Urlaubern ein blaues Meer vor. Ohne Haie, Quallen und andere Unannehmlichkeiten.

Ähnliches suggeriert auch der Donauwalzer von Johann Strauss. Da wiegt man sich fröhlich im 3/4tel-Takt zu den Klängen über eine schöne, „blaue Donau“. Kein Takt über eine grün-braune Brühe. Blau stimmt einfach fröhlicher als eine gelbe Brunzlache. Urin ist wissenschaftlichen Studien und Erkenntnissen zufolge nicht einmal ungesund. Viele Anhänger natürlicher Medizin gurgeln sogar mit frischem Eigenurin- nur DiabetikerInnen finden ihn etwas zu süß…

Im Knast verwenden Häftlinge frische Brunze oft zur Desinfektion nach dem Tätowieren. Auch Weltkriegssoldaten an diversen Fronten benutzten dieses „Antibiotikum“ bei Verwundungen, denn Urin ist ein uraltes Heilmittel. Schon der alte Hippokrates (um 460 v. Chr.; † um 370 v. Chr.) empfahl Urin als Therapeutikum.

Jedenfalls scheint Urin gesünder und wohltuender als das wundertätige Wasser von Lourdes zu sein, das eine gewisse Maria angeblich zum Waschen und Trinken empfohlen hat. Aber das ist eine andere Geschichte, die noch folgt.

Entspannt, mit leerer Blase und entgastem Darm werde ich nun weiter in der Lauge aus chloriertem, mit Arsen, Ammoniak-Emissionen und Gülle bereicherten, schön bläulich schimmernden Wasser planschen und gleichzeitig meine Haut gründlich und gesund desinfizieren: Mit der von mir produzierten, hochwertigen Brunze.

Leseprobe aus „Adieu Rotlicht-Milieu- Es war einmal die Wiener Unterwelt“

Josef F. Eine „Milieu-Studie“, für die man kein Studium benötigt

Josef F., 29, ist aus einem besonderen Holz geschnitzt. Es ist eher ein „Furnier“. Er weiß, wo und was er wie auch immer tut. Er weiß auch bestens, wie man wem etwas Schmerzhaftes antut. Ein Fachmann für schnelle Messerstiche und „Gläser ins Gesicht drücken“. Er weiß überhaupt viel, der Josef. Besonders, wenn er besoffen ist. Er behauptet es jedenfalls. Übrigens hat er auch immer Recht. Das ist zumindest seine Meinung und sein Anhang, Kleinere und Schwächere, gibt ihm auch immer Recht. Wenn er behauptet, dass alle „woarm“ (schwul) und „Hähwams“ (Konfidenten) seien, stimmt ihm seine „Alte“ (wenn sie nicht gerade besoffen oder auf der Flucht vor ihm ist) immer eifrig zu.

Was kann er auch dafür, wenn die meisten Leute seine Klugheit (liest im Knast immer Krimis), seine Tapferkeit und Kraft (schlug letzte Woche seine Alte mit einem einzigen Schlag K.O.!), seine Schönheit (stand dem Karikaturisten Manfred Deix öfters Modell) und sein Kämpferherz (kämpfte kürzlich allein mit fünf Freunden gegen einen rüstigen Pensionisten, der sich nicht gerade erfolgreich mit seinem Rollator wehrte) nicht erkennen?

Dieser Mann, gebildet (wird immer von der Polizei abgebildet), wirft seine (unechten) Perlen echt unter die Säue! Josef hasst die Polizei, solange er nicht bei ihr mal logiert. Da fehlt ihm immer der Alkohol wie dem Popeye der Spinat und dann kooperiert er auch mal mit den „Oarschlöchern“, weil er unbedingt wieder Spinat, Pardon, Cola mit Rum saufen will.

Josef hasst eigentlich viele Leute. Vielleicht sogar mehr als andersherum. Er liebt aber keine Gewalt, wenn sie sich gegen ihn richtet. Er ist auch sehr furchtlos (Fuhr schon mit acht(!) Jahren allein in der Geisterbahn!). Diesem Mann musste „Radio Blödsinn“ einen Besuch abstatten! Zu einem Zeitpunkt, an dem Josef schon angeheitert war, denn nüchtern plaudert er nicht, der Josef. Also zog Chefreporter „Blödmann“ zu später Stunde (15 Uhr) in das Stammlokal des Lokalmatadors….

Josef F. Eine „Milieu-Studie“, für die man kein Studium benötigt…

Fortsetzung im Buch, das es bei AMAZON -vor Arnold Schwarzenegger- zur Nummer 1 bei den Bestsellern schaffte….